{:de}Offener Brief für ein kreatives, solidarisches, neutrales Sommersemester 2020{:}{:en}Opern letter for a creative, neutral, solidary summer term 2020 at Bauhaus-University{:}

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Liebe Mit­studierende, 

ihr kön­nt die unten­ste­hen­den Forderun­gen für ein kreatives, sol­i­darisches, neu­trales Som­merse­mes­ter 2020 im offe­nen Brief an den Präsi­den­ten der Bauhaus-Uni­ver­sität Prof. Dr. Speitkamp unter­stützen,»> indem ihr in diesem Pad mitze­ich­net. «<

Passt auf euch auf, Pol.B

»> für mehr Infos zu Sol­i­darse­mes­ter auf Bun­de­sebene, finanzielle Hil­fen etc, klickt hier. «<

Offen­er Brief für ein kreatives, sol­i­darisches, neu­trales Som­merse­mes­ter 2020
07.04.2020

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Speitkamp,

angesichts der aktuellen Sit­u­a­tion befind­en wir uns gesamt­ge­sellschaftlich im Aus­nah­mezu­s­tand. Jedoch gibt es rechtliche, poli­tis­che und ökonomis­che Rah­menbe­din­gun­gen, die Studierende spez­i­fisch betr­e­f­fen, und gle­ichzeit­ig sind — eben­so wie unsere Leben­sre­al­itäten — akute Prob­leme der Studieren­den sehr vielfältig.

In Ihren bish­eri­gen Verkün­dun­gen ver­mis­sen wir bis­lang einen sen­si­bleren Umgang mit den speziellen Sor­gen und Prob­le­men der Studieren­den an der Bauhaus-Uni­ver­sität Weimar und möcht­en hier­mit auf Ihren Appell “Jet­zt erst recht” reagieren.

Seit der Kul­tus­min­is­terkon­ferenz ste­ht fest, dass das Som­merse­mes­ter stat­tfind­en wird. Allerd­ings sind die angekündigten klaren Leitlin­ien noch nicht her­aus­gear­beit­et, und wir wün­schen uns die Berück­sich­ti­gung der Studieren­den­in­ter­essen und klare Ver­mei­dung von Nachteilen für unsere akademis­che Aus­bil­dung. Dies wird aus unser­er Sicht durch ein kreatives, sol­i­darisches, neu­trales Semes­ter auf Bun­de­sebene gewährleis­tet. Wer am dig­i­tal­en Studi­um teil­nehmen kann und will, wer Abschlus­sar­beit­en schreiben kann und will, wer über die für ein Studi­um notwendi­gen Finanzen und Infra­struk­tur ver­fügt, soll dadurch auf keinen Fall benachteiligt wer­den. Wem dies jedoch nicht möglich ist, dem* oder der* darf durch die derzeit noch in Kraft ste­hen­den Reg­u­lar­ien (z.B. Regel­stu­dien­zeit, Langzeit­ge­bühren, etc.) kein weit­er­er Nachteil entste­hen. Wir benöti­gen eine Lösung ohne bürokratis­chen Aufwand und indi­vidu­elle Fall­prü­fun­gen oder Kontrollen. 

Wir plädieren daher für ein kreatives, sol­i­darisches, neu­trales Semes­ter, wie von Studieren­de­nor­gan­i­sa­tio­nen in ganz Deutsch­land gefordert: https://solidarsemester.de/

Dieses muss an bes­timmte rechtlich gesicherte Rah­menbe­din­gun­gen geknüpft sein, um den Studieren­den bald­möglichst zumin­d­est eine kleine Sicher­heit zu geben. Hier­bei ver­weisen wir auch beson­ders auf Sicher­heit­en für aus­ländis­che Studierende, die in dieser Sit­u­a­tion von ihren Heimatlän­dern nicht zurück­ge­flo­gen wer­den. Jegliche Hil­fen von Seit­en der Regierung wer­den für sie nicht in gle­ichen Maßen greifen wie für deutsche Staatsbürger*innen. Sie sind auf Ein­ladung der Uni­ver­sität hier­hergekom­men, weswe­gen wir uns ihnen in dieser Sit­u­a­tion beson­ders sol­i­darisch verpflichtet sehen müssen.

In diesen Angele­gen­heit­en hof­fen wir auf Ihre Unter­stützung bei der Umset­zung der nötig­sten Forderun­gen. Diese müssen auch durch die Uni­ver­sität­sleitun­gen an die jew­eili­gen Min­is­te­rien auf Lan­des- und Bun­de­sebene getra­gen wer­den. Wir bit­ten Sie darum, sich in dieser Sit­u­a­tion mit Studieren­den und prekär Beschäftigten an Ihrer Insti­tu­tion sol­i­darisch zu zeigen und die Forderun­gen aktiv zu unter­stützen! Außer­dem möcht­en wir Sie darum bit­ten, sich in beson­derem Maße für eine Lösung auf Bun­des- bzw. Län­derebene einzuset­zen, um ein­heitliche und faire Ver­hält­nisse in Thürin­gen und Deutsch­land zu erzielen. 

Um unser Anliegen zu unter­stre­ichen, möcht­en wir Ihnen nochmals detail­liert­er dar­legen, welche beson­deren Sit­u­a­tio­nen Studierende ger­ade durchleben.

1. Finanzielle Unsicherheit

- Zwei Drit­tel der Studieren­den, inklu­sive Inter­na­tion­als, arbeit­en neben ihrem Studi­u­min meist prekären Mini- oder Midi­jobs, die ger­ade mas­siv weg­brechen. Soforthil­fen der Regierung berück­sichti­gen sie auf­grund des Studieren­den­sta­tus nicht, viele befind­en sich jet­zt ger­ade in ein­er akuten Not­si­t­u­a­tion. — Viele Hiwis ver­lieren ger­ade ihre Verträge an den Uni­ver­sitäten, oder erhal­ten keinen Lohn, da sie ihren Arbeit­en, z.B. in Laboren, nicht nachkom­men können.

- Für Wohn­geld ver­di­enen Studierende zu wenig, da sie häu­fig unter der offiziellen Armutsgren­ze leben, bzw. kön­nen sie erst einen Antrag stellen, wenn sie nicht berechtigt sind, BAföG zu beantragen.

- Auch Eltern sind durch Einkom­men­sein­bußen teils nicht mehr in der Lage, ihrer Unter­halt­spflicht nachzukommen.

- Mietschulden wer­den durch die Möglichkeit zur Stun­dung nicht aufgelöst, son­dern akku­mulieren sich.

- Inter­na­tion­als, die sich jet­zt um die Ver­längerung ihres Visums küm­mern müssen, ger­at­en in Prob­leme: Die 10.000 Euro die für ein Visum vorgewiesen wer­den müssen, wer­den ger­ade häu­fig aufge­braucht um den Job­ver­lust auszu­gle­ichen, oder die Infla­tion im Heimat­land devaluiert die Sparbeträge.

- Studierende mit Kindern müssen sich gle­ichzeit­ig noch um diese küm­mern und kön­nen ggf. nicht mehr arbeit­en, geschweige denn studieren.

2. Gesund­heitliche Unsicherheit

- Auch jün­gere Studierende kön­nen Teil der Risiko­gruppe sein und haben vielle­icht größere Hem­mungen, sofort zurück in die Werk­stät­ten oder Ein­rich­tun­gen zu gehen, sofern diese wieder geöffnet werden.

- Studierende wer­den selb­st erkranken oder auch ihre Freund*innen und Fam­i­lie; sowie Überträger*innen sein.

- Die psychische Belas­tung ist hoch: Für viele Studierende ist es die erste Krise, die sie bewusst erleben; für Inter­na­tion­als, die Kred­ite aufgenom­men haben, in Deutsch­land “eingeschlossen” sind, ohne Möglichkeit in ihre Heimatlän­der zu fliegen, geschweige denn von ihren Regierun­gen aus­ge­flo­gen zu wer­den, ist der psy­chis­che Druck enorm.

- Studierende leben zudem meist in Wohnge­mein­schaften oder Wohn­heimen mit vie­len Men­schen auf engem Raum zusam­men — auch mit Men­schen, die im Gesund­heitssys­tem oder sys­tem­rel­e­van­ten Berufen arbeit­en und beson­ders hohem Infek­tion­srisiko aus­ge­set­zt sind / in Quar­an­täne sind / der Risiko­gruppe ange­hören — dies steigert Unsicherheitsgefühle.

3. Dig­i­tale Lehre

- Präsen­zlehre ohne entsprechende Konzepte ins Dig­i­tale zu über­tra­gen, ist päd­a­gogisch nicht sinnvoll.

- Studierende wie Professor*innen müssen dig­i­tale Kom­pe­ten­zen noch ler­nen — ist dies in diesem verkürzten Semes­ter möglich? Wie lange würde es dauern, bis das Know-How vorhan­den ist?

- Sind die Pro­gramme sich­er und der Daten­schutz zuverlässig?

- Was passiert, wenn die Bemühun­gen nicht aufge­hen, und die Studieren­den ihr Online-Studi­um aufgeben?

- Werk­stät­ten und Arbeit­sräume kön­nen nicht dig­i­tal erset­zt werden.

- Freie Pro­jek­te in Iso­la­tion anzu­bi­eten, kann nur eine Lösung sein, wenn zusät­zlich freie Pro­jek­te in erneuten reg­ulären Semes­tern ermöglicht wer­den, um Studieren­den die Chance zu geben, ihre freien Pro­jek­tideen im Rah­men größer­er Umset­zungsmöglichkeit­en zu realisieren.

- Viele Studierende ver­fü­gen nicht über die Mit­tel, ihr Studi­um zu Hause zu organ­isieren: Das bet­rifft vor allem Räum­lichkeit­en, Mate­r­i­al, Geräte, Pro­gramme, Maschi­nen und Werkzeuge, die sich in den geschlosse­nen Stu­dios, Ate­liers, Werk­stät­ten und Laboren der Uni­ver­sität befind­en. Genau­so ver­fü­gen längst nicht alle Studieren­den über eigene Com­put­er und (sta­biles) Inter­net. Somit kann gle­ichgestelltes Arbeit­en nicht sichergestellt werden.

4. Regel­haftigkeit des Bach­e­lor- und Mastersystems

- Wer bere­its zwei Urlaub­sse­mes­ter genom­men hat, kann kein drittes Urlaub­sse­mes­ter nehmen.

- Langzeit­stu­di­enge­bühren dro­hen im Falle der reg­ulären Zäh­lung des Semes­ters, ohne dass das Semes­ter gesichert gle­ich­berechtigt wahrgenom­men wer­den kann.

- Für Aktiv­itäten im Zuge der Coro­na-Krise (Ehre­namt, Unter­stützung, etc.) sollte es cur­ric­u­lare Anerken­nun­gen geben.

Ohne die Regel­stu­dien­zeit und die Kon­se­quen­zen ihrer Über­schre­itung in Form finanzieller Auswirkun­gen wäre ein dig­i­tales “Jet­zter­strecht-Semes­ter” für alle eine mögliche Lösung: Gäbe es diese Regeln nicht, müssten wir uns wohl auch nicht in diesem Brief an Sie wen­den, son­dern wür­den es schlichtweg begrüßen, dass Sie die Dig­i­tal­isierung der Uni­ver­sität vorantreiben.

Auch wenn das Som­merse­mes­ter 2020 nicht als reg­uläres Semes­ter in Zeug­nis­sen, Stu­di­en­ver­lauf etc. erscheinen würde, kön­nten Punk­te, die Studierende für dig­i­tales Ler­nen erhal­ten, im näch­sten Semes­ter mit angerech­net wer­den, da es keinen Höchst­wert für anrechen­bare ECTS inner­halb eines Semes­ters gibt. Prak­tis­ches Arbeit­en zu bew­erten, ist auf­grund der oben dargestell­ten unter­schiedlichen Zugänge zu den Mit­teln dafür höchst problematisch.

Wir brauchen juris­tis­chen Schutz gegen noch größere langfristige Nachteile: Wegen der oben dargelegten Beein­träch­ti­gun­gen durch zusät­zliche Belas­tun­gen, dem fehlen­den Zugang zu uni­ver­sitär­er Infra­struk­tur und den daraus resul­tieren­den Ungle­ich­heit­en in Bezug auf Möglichkeit­en des Studi­ums zu Hause fordern wir:

Das Semes­ter darf auf unseren Stu­di­enbescheini­gun­gen offiziell wed­er als Fach- noch als Urlaub­sse­mes­ter gew­ertet wer­den, um uns Studierende angesichts der spez­i­fis­chen Her­aus­forderun­gen größt­möglich­ste Flex­i­bil­ität auf dem Weg zum Erwerb unser­er Abschlüsse zu gewährleis­ten. Ein Studi­um wird nicht nach ein­er bes­timmten Semes­terzahl, son­dern nach Erwerb der erforder­lichen Leis­tungspunk­te und ein­er Abschlus­sar­beit abgeschlossen. Daher wird es weit­er­hin möglich sein, dass Studierende, die unter der jet­zi­gen Sit­u­a­tion dazu in der Lage sind und ECTS erwer­ben oder eine Abschlus­sar­beit ein­re­ichen möcht­en, dies ohne Nachteile erre­ichen kön­nen. ECTS kön­nen auf vorherige oder nach­fol­gende Semes­ter angerech­net wer­den und auch Abschlus­sar­beit­en mit Unter­stützung der Betreuer*innen fer­tig gestellt. 

Wegen der finanziellen Sit­u­a­tion ist abse­hbar, dass ein Teil der Studieren­den ihr Studi­um abbrechen muss — diese Zahlen kön­nten jedoch mit juris­tis­chem Schutz und Sol­i­dar­ität von Seit­en der Uni­ver­sitäten gegebe­nen­falls ver­ringert werden.Ebenso wichtig sind staatliche finanzielle Hil­fen, die den­jeni­gen, deren Unter­stützung von Seit­en der Eltern, deren Selb­st­ständigkeit oder prekäre Jobs wegge­brochen sind, zumin­d­est weit­er­hin etwas Sta­bil­ität gewährleis­ten. Da die meis­ten Studieren­den ohne­hin unter der offiziellen Armutsgren­ze leben, wäre es das min­deste, Grund­ver­sorgung zu gewährleis­ten, um nicht den Weg­bruch ein­er akademis­chen Gen­er­a­tion zu riskieren.

Min­is­te­rien und Uni­ver­sitäten müssten ihr Bestes tun, damit nicht diejeni­gen, die am meis­ten dafür kämpfen, studieren zu kön­nen, die Ersten sind, die die Uni­ver­sitäten ver­lassen müssen.

Wir erwarten von Ihnen, dass Sie Ver­ant­wor­tung für die Studieren­den­schaft an Ihrer Insti­tu­tion übernehmen, und sich sol­i­darisch für Ihre Studierende und deren Belange ein­set­zen. Wir sind für eine Absicherung gegen Nachteile, die aus der Regel­haftigkeit des Stu­di­en­sys­tems resul­tieren, und fordern die Uni­ver­sität mit Dringlichkeit, beson­dere Unter­stützung der inter­na­tionalen Studieren­den in finanziellen- und Visa-Angele­gen­heit­en zu gewährleisten. 

Wir hof­fen auf Ihre Unter­stützung für ein kreatives, sol­i­darisches, neu­trales Semes­ter und verbleiben mit besten Grüßen.

Pol.B

Refer­at für poli­tis­che Bildung

des Studieren­denkon­vent der Bauhaus-Uni­ver­sität Weimar

Mitzeichner*innen:

Studieren­denkon­vent der Bauhaus-Uni­ver­sität Weimar

Refer­at Bauhaus Internationals

Refer­at Queer YMR

Ini­tia­tiv­en des StuKo:

Der Laden Weimar e.V.

Maschi­nen­raum

EJECT — Zeitschrift für Medienkultur

marke.6

Raum­sta­tion

Fach­schaft­srat Kun­st und Gestaltung

{:}{:en}Dear fel­low students,

you can sup­port our demands (below) for a cre­ative, sol­i­dar­i­ty, neu­tral sum­mer term 2020 as writ­ten in an open let­ter to the pres­i­dent of Bauhaus-Uni­ver­si­ty Prof. Dr. Speitkamp,»> by co-sign­ing on this pad.«<

Take care, Pol.B

»> more infor­ma­tion on sol­i­dar­i­ty term on a fed­er­al lev­el and info for finan­cial aids, you can find some here.«<

Open let­ter for a cre­ative, sol­idary, neu­tral sum­mer term 2020!

7th of april, 2020

Dear Prof. Dr. Speitkamp,

in view of the cur­rent sit­u­a­tion, we are in a state of emer­gency for the soci­ety as a whole, how­ev­er there are legal, polit­i­cal and eco­nom­ic con­di­tions that specif­i­cal­ly affect stu­dents, and just like our real­i­ties of life, acute prob­lems for stu­dents are very diverse.

In your announce­ments to date, we have so far missed a more sen­si­tive han­dling of spe­cial con­cerns and prob­lems of the stu­dents at the Bauhaus-Uni­ver­sität Weimar and­want to answer here­by to your appeal “now more than ever”.

Since the Con­fer­ence of Min­is­ters of Edu­ca­tion, it has been clear that the sum­mer semes­ter will take place. How­ev­er, the announced clear guide­lines have not yet been worked out, and we would like to take stu­dent inter­ests into account and clear­ly avoid dis­ad­van­tages for our aca­d­e­m­ic edu­ca­tion. In our view, this would be guar­an­teed by a cre­ative, sol­idary, neu­tral semes­ter at fed­er­al lev­el. Those who can and want to take part in dig­i­tal stud­ies, who can and want to write the­ses, who have the finances and infra­struc­ture nec­es­sary for their stud­ies should not be dis­ad­van­taged in any way. How­ev­er, for those with­out these pos­si­bil­i­ties, the reg­u­la­tions that are still in force should not result in any fur­ther dis­ad­van­tage. We need a solu­tion with­out bureau­crat­ic effort and indi­vid­ual case checks or controls.

We advo­cate for a cre­ative, sol­idary, neu­tral semes­ter, as pro­posed by an alliance of Ger­man stu­dent asso­ci­a­tions:https://solidarsemester.de/

This must be linked to cer­tain legal­ly secured frame­work con­di­tions in order to give thes­tu­dents at least a lit­tle secu­ri­ty as soon as pos­si­ble. We also refer to col­lat­er­al reper­cus­sions for for­eign stu­dents who are not flown back by their home coun­tries in this sit­u­a­tion. Any help from the gov­ern­ment will not work to the same extent as it does for Ger­man cit­i­zens. They came here at the invi­ta­tion of the uni­ver­si­ty, which is why we must be par­tic­u­lar­ly com­mit­ted to them in this situation.These demands must be car­ried by the heads of uni­ver­si­ties to the respec­tive state and fed­er­al min­istries. We ask you to show sol­i­dar­i­ty with stu­dents and pre­car­i­ous employ­ees at your insti­tu­tion and active­ly sup­port their demands. We would fur­ther like to ask you to make a spe­cial effort for a solu­tion at fed­er­al and state lev­el in order to achieve uni­form and fair con­di­tions in Thuringia and Germany.

In order to under­line our con­cern, we would like to explain in more detail which spe­cial­si­t­u­a­tions stu­dents are cur­rent­ly experiencing.

1. Finan­cial uncertainty

- Two thirds of the nation­al and inter­na­tion­al stu­dents work in addi­tion to their stud­ies; most of them in pre­car­i­ous mini or midi jobs that are cur­rent­ly mas­sive­ly break­ing away. They are not con­sid­ered by emer­gency gov­ern­ment aid because of their stu­dent sta­tus, and many are cur­rent­ly in a seri­ous emer­gency situation.

- The income of many stu­dents is below the offi­cial line of pover­ty and they there­fore can not apply for hous­ing allowance. 

- Many par­ents are also no longer able to meet their main­te­nance oblig­a­tions due to loss of income.

- Rental debts are not released by the pos­si­bil­i­ty of defer­ral, but accumulating.

- Inter­na­tion­als, who now have to take care of the exten­sion of their visas, run into prob­lems: The 10,000 euros that have to be pre­sent­ed for a visa are cur­rent­ly often used up to make up for job loss, or infla­tion in the home coun­try deval­u­ates the sav­ings.- Stu­dents with chil­dren have to take care of them and may no longer be able to work, let alone study.

2. Health insecurity

- Younger stu­dents can also be part of the risk group and may be more reluc­tant to go back to the work­shops or facil­i­ties imme­di­ate­ly if they are reopened.

- Stu­dents and their friends and fam­i­ly will fall ill them­selves; as well as become car­ri­ers for the virus.

- The psy­cho­log­i­cal bur­den is high: for many stu­dents it is the first cri­sis that they are con­scious­ly expe­ri­enc­ing; for inter­na­tion­als who have tak­en out loans and who are “trapped” in Ger­many with­out being able to fly to their home coun­tries, let alone be flown out by their gov­ern­ments, the psy­cho­log­i­cal pres­sure is enormous.

- In addi­tion, stu­dents most­ly live in shared apart­ments or dor­mi­to­ries with many peo­ple in a con­fined space — also with peo­ple who work in the health sys­tem or pro­fes­sions rel­e­vant to the sys­tem and who are par­tic­u­lar­ly at risk of infec­tion / are in quar­an­tine / belong to the risk group — this increas­es feel­ings of insecurity.

3. Dig­i­tal teaching

- Trans­fer­ing face-to-face teach­ing with­out cor­re­spond­ing con­cepts into the dig­i­tal world does not make sense pedagogically.

- Stu­dents and pro­fes­sors still have to learn dig­i­tal skills — is this pos­si­ble in this short­ened semes­ter? How long would it take for the know-how to be available?

- Are the pro­grams secure and data pro­tec­tion reliable?

- What hap­pens if the efforts fail and stu­dents give up their online studies?

- Work­shops and work spaces can­not be digitalized.

- Offer­ing free projects in iso­la­tion can only be a solu­tion if addi­tion­al free projects are­made pos­si­ble in reg­u­lar semes­ters in order to give stu­dents the chance to car­ry out their free projects even under more nor­mal circumstances.

- Many stu­dents do not have the means to orga­nize their stud­ies at home: This main­ly con­cerns space, mate­ri­als, devices, pro­grams, machines and tools that are locat­ed in the closed stu­dios and work­shops of the uni­ver­si­ty. Like­wise, not all stu­dents have their own com­put­ers and (sta­ble) inter­net. Thus equiv­a­lent work­ing can­not be assured.

4. Reg­u­la­tions of the bach­e­lor and mas­ter system

- If stu­dents have already tak­en two semes­ters of vaca­tion, they can­not take a third semes­ter of vacation.

- Long-term tuition fees threat­en if the semes­ter is “count­ed” reg­u­lar­ly, with­out all stu­dents being able to participate.

- There could be cur­ric­u­lar recog­ni­tion for activ­i­ties in the course of the Coro­na cri­sis (vol­un­teer­ing, sup­port, etc.).

With­out the reg­u­la­tion of a stan­dard peri­od of study and the con­se­quences of their vio­la­tions with finan­cial impli­ca­tions, a dig­i­tal semes­ter would be a pos­si­ble solu­tion for everyone:those who can and want to par­tic­i­pate and those who, for var­i­ous rea­sons, will not be able to. If it weren’t for this stan­dard­iza­tion of stud­ies, we would sim­ply wel­come it to push ahead with the dig­i­ti­za­tion of the university.

Even if the sum­mer semes­ter 2020 would not appear as a reg­u­lar semes­ter in cer­tifi­cates, course of stud­ies, etc., points that stu­dents receive for dig­i­tal learn­ing  could be tak­en into account in the next semes­ter, since there is no max­i­mum val­ue for cred­itable ECTS with­in one semes­ter. To grade prac­ti­cal works is high­ly prob­lem­at­ic due to the dif­fer­ent access to means, as stat­ed above.

We need legal pro­tec­tion against even big­ger long-term dis­ad­van­tages: Due to the above-men­tioned impair­ments due to addi­tion­al bur­dens, the lack of access to uni­ver­si­ty infra­struc­ture, and the result­ing inequal­i­ties in terms of oppor­tu­ni­ties to study at home, the semes­ter on our study cer­tifi­cates should not be offi­cial­ly eval­u­at­ed as either a sub­ject or vaca­tion semes­ter for us stu­dents to ensure the great­est pos­si­ble flex­i­bil­i­ty on the way to the acqui­si­tion of our degrees in view of the spe­cif­ic struc­tur­al chal­lenges. A course of study is not com­plet­ed after a cer­tain num­ber of semes­ters, but after acqui­si­tion of the required cred­it points and a the­sis. There­fore, it will still be pos­si­ble for stu­dents who are able to do so under the cur­rent sit­u­a­tion and who want to earn ECTS or sub­mit a the­sis with­out any dis­ad­van­tages. ECTS can be count­ed towards pre­vi­ous or sub­se­quent semes­ters and final the­ses can also be com­plet­ed with the sup­port of the supervisor.

Due to the finan­cial sit­u­a­tion, it is fore­see­able that stu­dents will have to drop out of their stud­ies — how­ev­er, these num­bers could pos­si­bly be reduced with legal pro­tec­tio­nand sol­i­dar­i­ty on behalf of the universities. 

Finan­cial aid from the gov­ern­ment is just asim­por­tant, which would at least con­tin­ue to ensure some sta­bil­i­ty for those whose par­ents’ sup­port, their inde­pen­dent work or pre­car­i­ous jobs have bro­ken down. Since most stu­dents live below the offi­cial pover­ty line any­way, it would be the least toguar­an­tee basic ser­vices so as not to risk the loss of an aca­d­e­m­ic generation.

Min­istries and uni­ver­si­ties should do their best so that those who are strug­gling most to study are not the first to leave universities.

We expect you to take respon­si­bil­i­ty for the stu­dent body at your insti­tu­tion and to show sol­i­dar­i­ty for your stu­dents and their inter­ests. Above all in the legal area, i.e. advo­cate for pro­tec­tion against dis­ad­van­tages from the stan­dard­iza­tion of the study sys­tem, and pro­vide urgent sup­port for inter­na­tion­al stu­dents in finan­cial and visa matters. 

We hope for your sup­port for a cre­ative, sol­i­dary, neu­tral term and send our best regards.

Pol.B

Depart­ment for Polit­i­cal Education

des Studieren­denkon­vent der Bauhaus-Uni­ver­sität Weimar

Co-signed by:

Studieren­denkon­vent der Bauhaus-Uni­ver­sität Weimar

Depart­ment Bauhaus Internationals

Depart­ment Queer YMR

Ini­tia­tiv­en des StuKo:

Der Laden Weimar e.V.

Maschi­nen­raum

EJECT — Zeitschrift für Medienkultur

marke.6

Raum­sta­tion

Fach­schaft­srat Kun­st und Gestaltung

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